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What should you be acquainted with? 1. Linear Algebra. 2. Analysis. 3. Basics in Functional Analysis.

Appendix

Für die folgenden Resultate cf. J. Dieudonné, Foundations of Modern Analysis, Vol. 1.

Successive Approximation

Seien $0\leq L < 1$, $X,Y$ Banachräume und $u:rB_X\times RB_Y\rar Y$ eine stetige Abbildung, so daß für alle $x\in rB_X$ und alle $y_1,y_2\in RB_Y$: $$ \norm{u(x,y_1)-u(x,y_2)}\leq L\norm{y_1-y_2} \quad\mbox{und}\quad u(x,0) < R(1-L)~. $$ Dann gibt es genau eine Abbildung $f:rB_X\rar RB_Y$, so daß $f(x)=u(x,f(x))$. Ferner ist $f$ stetig.
$\proof$ Sei für $x\in rB_X$: $f_0(x)\colon=0$ und $f_{n+1}(x)\colon=u(x,f_n(x))$. Dann ist $f_n$ stetig und \begin{eqnarray*} \norm{f_{n+1}(x)-f_n(x)} &=&\norm{u(x,f_n(x))-u(x,f_{n-1}(x))}\\ &\leq& L\norm{f_n(x)-f_{n-1}(x)}\leq\cdots \leq L^n\norm{f_1(x)-f_0(x)} < L^nR(1-L) \end{eqnarray*} Somit konvergiert $f_n$ in dem Banachraum $C_b(rB_X,Y)$ gleichmäßig gegen eine stetige Funktion $f$ mit $\norm{f(x)} < R$. Ist $g:rB_X\rar RB_Y$ eine weitere Funktion mit $u(x,g(x))=g(x)$, so folgt: $$ \norm{f(x)-g(x)} =\norm{u(x,f(x))-u(x,g(x))} < L\norm{f(x)-g(x)} $$ i.e. $g(x)=f(x)$. $\eofproof$
Ist z.B. $u:B_R(y_0)\rar X$ für $y_0\in Y$ eine Lipschitz Abbildung mit der Konstante $L < 1$ und gilt: $\norm{u(y_0)-y_0} < L(1-R)$, so gibt es genau einen Punkt $y\in B_R(y_0)$, so daß $u(y)=y$ - die Abbildung $y\mapsto u(y+y_0)-y_0$ von $RB_Y$ in $Y$ erfüllt nämlich die Voraussetzungen von
Satz und somit gibt es ein $y\in RB_Y$, so daß $u(y+y_0)-y_0=y$, i.e. $u(y+y_0)=y+y_0$.
Sei $X$ eine Banachraum, $R > 0$, $h:RB_X\rar X$ eine Lipschitz Abbildung mit der Konstante $L < 1$ und $h(0)=0$. Setzen wir $f(x)\colon=x+h(x)$, so ist $f(RB_X)\spe R(1-L)B_X$ und $f$ ist ein lokaler Homöomorphismus um $0$, d.h. es gibt offen Umgebunge $U$ von $0$, so daß $f:U\rar R(1-L)B_X$ ein Homöomorphismus ist.
$\proof$ $f$ ist injektiv, denn aus $f(x_1)=f(x_2)$ folgt: $x_1-x_2=h(x_2)-h(x_1)$; da $L < 1$ folgt: $x_1=x_2$.
Seien $r\colon=R(1-L)$ und $u:rB_X\times RB_X\rar X$ die Abbildung $(x,y)\mapsto x-h(y)$. Da $$ \norm{u(x,y_1)-u(x,y_2)}\leq L\norm{y_1-y_2} \quad\mbox{und}\quad \norm{u(x,0)} < R(1-L) $$ existiert nach dem
Satz von der sukzessiven Approximation eine eindeutig bestimmte stetige Abbildung $g:rB_X\rar RB_X$, so daß für alle $x\in rB_X$ gilt: $u(x,g(x))=g(x)$, i.e. $x-h(g(x))=g(x)$, also $x=f(g(x))$ und damit: $rB_X\sbe f(RB_X)$. Da $f$ injektiv ist, ist $g:rB_X\rar g(rB_X)$ die inverse Abbildung zu $f:g(rB_X)\rar rB_X$, also ist $f:g(rB_X)\rar rB_X$ ein Homöomorphismus und da $f^{-1}(rB_X)=g(rB_X)$, ist $g(rB_X)$ offen. $\eofproof$

The Implicit Function Theorem

Seien $X,Y,Z$ Banachräume über $\bK$, $W$ eine offene Teilmenge von $X\times Y$, $u:W\rar Z$ stetig differenzierbar und $(x_0,y_0)\in W$, so daß $u(x_0,y_0)=0$.
Falls $D_2u(x_0,y_0)$ ein Isomorphismus von $Y$ auf $Z$ ist, so gibt es eine offene Umgebung $U$ von $x_0$ und eine eindeutig bestimmte stetig differenzierbare Abbildung $f:U\rar Y$, so daß für alle $x\in U$: $u(x,f(x))=0$. Ferner gilt: $$ \forall x\in U:\qquad D_2u(x,f(x))\circ Df(x)=-D_1u(x,f(x))~. $$
$\proof$ Seien o.B.d.A. $x_0=0$, $y_0=0$, $Y=Z$ und $D_2u(0,0)=id$. Setzen wir $v(x,y)\colon=y-u(x,y)$, so ist die Beziehung $u(x,y)=0$ gleichbedeutend mit $v(x,y)=y$. Für $(x,y),(x,z)\in W$ folgt nach Korollar und der stetigen Differenzierbarkeit von $u$: \begin{eqnarray*} v(x,y)-v(x,z) &=&y-z-u(x,y)+u(x,z)\\ &=&y-z-D_2u(0,0)(y-z)+\oh(y-z) =\oh(y-z) \end{eqnarray*} Es gibt somit ein $r > 0$, so daß für alle $x\in rB_X$ und alle $y,z\in rB_Y$: $$ \norm{v(x,y)-v(x,z)}\leq\tfrac12\norm{y-z}~. $$ Da $f(0,0)=0$, können wir ferner $r > 0$ so wählen, daß für alle $x\in rB_X$: $\norm{v(x,0)} < r/2$. Nach dem Satz von der sukzessiven Approximation gibt es daher eine eindeutig bestimmte stetige Funktion $f:rB_X\rar rB_Y$, so daß für alle $x\in rB_X$: $f(x)=v(x,f(x))=f(x)-u(x,f(x))$.
2. $f$ ist auf $rB_X$ stetig differenzierbar: Seien $x,x+h\in rB_X$ und $y\colon=f(x+h)-f(x)$, so gilt $u(x+h,f(x)+y)=0$ und $\norm y=\r(h)$. Da $u$ stetig differenzierbar ist, gilt mit $A(x)\colon=D_1u(x,f(x))\in L(X,Y)$ und $B(x)\colon=D_2u(x,f(x))\in L(Y,Y)$: $$ u(x+h,f(x)+y)-u(x,f(x))-A(x)h-B(x)y=\oh(h,y)~. $$ i.e. $A(x)h+B(x)y=\oh(h,y)$. Da $B(x)$ ein Isomorphismus ist, folgt: \begin{equation}\label{ifteq1}\tag{IFT1} \norm{B(x)^{-1}A(x)h+y}=\r(h,y)(\norm h+\norm y) \end{equation} Wählen wir nun $\d > 0$, so daß für alle $h\in\d B_X$: $\r(h,y)\leq1/2$, so folgt: $$ \norm{B(x)^{-1}A(x)h+y}\leq\tfrac12(\norm h+\norm y) $$ und damit: $\norm y\leq C\norm h$ mit $C\colon=2\norm{B(x)^{-1}A(x)}+1$. Nach \eqref{ifteq1} ist daher $f$ im Punkt $x$ differenzierbar mit der Ableitung: $-B(x)^{-1}A(x)$. $\eofproof$
Im Prinzip läßt sich die implizite Gleichung $u(x_0+x,y_0+f(x))=0$ numerisch lösen: wir setzen $A\colon=D_2u(x_0,y_0)$, starten mit der konstanten Funktion $g_0(x)=0$ und setzen $$ g_{n+1}(x)\colon=g_n(x)-u(x_0+x,y_0+A^{-1}g_n(x)) $$ Der Fixpunkt $g=\lim g_n$ löst dann die Gleichung $u(x_0+x,y_0+A^{-1}g(x))=0$, i.e. $f(x)=A^{-1}g(x)$. Also z.B. $$ g_0(x)=0,\quad g_1(x)=-u(x_0+x,y_0),\quad g_2(x)=-u(x_0+x,y_0)-u(x_0+x,y_0-A^{-1}u(x_0+x,y_0)),\quad\ldots $$ Eine wichtige Folgerung des Satzes über implizite Funktionen ist
Ist $W\sbe X$ offen, $f:W\rar Y$ stetig differenzierbar und $Df(x_0)$ ein Isomorphismus von $X$ auf $Y$, so existieren offene Umgebungen $U$ bzw. $V$ von $x_0$ bzw. $y_0=f(x_0)$, so daß $f:U\rar V$ ein Diffeomorphismus und $Df^{-1}(f(x))=Df(x)^{-1}$. Man sagt $f$ ist ein lokaler Diffeomorphismus um $x_0$.
$\proof$ Sei $u(x,y)\colon=f(x)-y$; da $D_1u(x_0,y_0)=Df(x_0)$ ein Isomorphismus ist, gibt es nach Theorem (mit vertauschten Rollen von $x$ und $y$) eine offene Umgebung $V$ von $y_0$ und eine eindeutig bestimmte stetig differenzierbare Abbildung $g:V\rar X$, so daß für alle $y\in V$: $0=u(g(y),y)=f(g(y))-y$, i.e. $f(g(y))=y$; damit ist $g:V\rar g(V)$ bijektiv und die inverse ist $f:g(V)\rar V$, i.e. $f$ ist ein Homöomorphismus von $U\colon=g(V)$ auf $V$. $\eofproof$

Schwarz's Theorem

Ist $Df:U\rar L(X;Y)$ differenzierbar, so ist ihre Ableitung $D^2f:U\rar L(X;L(X;Y))$; jede stetige lineare Abbildung $A:X\rar L(X;Y)$ können wir mit der stetigen bilinearen Abbildung $\wt A:X\times X\rar Y$, $\wt A(u_1,u_2)=A(u_1)(u_2)$ identifizieren; da $$ \norm A =\sup\{\norm{A(u_1)}:\norm{u_1}\leq1\} =\sup\{\norm{A(u_1)(u_2)}:\norm{u_1},\norm{u_1}\leq1\} $$ ist diese Identifikation isometrisch, wenn wir auf dem Raum $L(X,X;Y)$ der stetigen bilinearen Abbildung $B:X\times X\rar Y$ die Norm wie folgt definieren: $$ \norm B \colon=\sup\{\norm{B(u_1,u_2)}:\norm{u_1},\norm{u_1}\leq1\} $$ Sei nun $u\in X$; die Ableitung der Abbildung $f_u:x\mapsto Df(x)u$ ist dann als Komposition der Abbildung $x\mapsto Df(x)$ mit der stetigen linearen Abbildung $L_u:A\mapsto Au$ nach der Kettenregel die Komposition der Abbildungen $D^2f(x)$ mit $DL_u(A)=L_u$, also: $$ Df_u(x)v =DL_u(Df(x))D^2f(x)(v) =D^2f(x)(v)u $$ Betrachten wir also die zweite Ableitung $D^2f(x)$ als eine stetige bilineare Abbildung von $X\times X$ in $Y$, also $D^2f(x)\in L(X,X;Y)$, so folgt: $Df_u(x)v=D^2f(x)(v,u)$, i.e. die Richtungsableitung von $Df(x)u$ in Richtung $v$ ist $D^2f(x)(v,u)$. Damit erhalten wir $$ D^2f(x)(v,u) =\ftdl t0Df(x+tv)u =\ftdl t0\ftdl s0f(x+tv+su)~. $$ Falls nun insbesondere $e_j$ die kanonische Basis von $\bK^n$ bezeichnet, dann gilt: \begin{equation}\label{diffeq7} D^2f(x)(e_j,e_k)=\pa_j\pa_kf(x)~. \end{equation}
Ist $f:U(\sbe X)\rar Y$ stetig differenzierbar und in $x\in U$ zweimal differenzierbar, so ist die bilineare Abbildung $D^2f(x)$ symmetrisch, d.h. für alle $u,v\in X$ gilt: $D^2f(x)(u,v)=D^2f(x)(v,u)$.
$\proof$ Sei $B_{2r}(x)\sbe U$ und für $t\in[-1,1]$ und $u,v\in X$ mit $\Vert u\Vert,\Vert v\Vert < r$: $g(t)\colon=f(x+tu+v)-f(x+tu)$. Da $f$ in $x$ zweimal differenzierbar ist gilt: \begin{equation}\label{stheq1}\tag{STH1} Df(x+tu+v)-Df(x)-D^2f(x)(tu+v)=\oh(tu+v), \end{equation} also erhalten wir nach Korollar wegen $g^\prime(0)=Df(x+v)u-Df(x)u$: \begin{eqnarray*} \norm{g(1)-g(0)-D^2f(x)(v)u} &\leq&\norm{g(1)-g(0)-g^\prime(0)}+\norm{g^\prime(0)-D^2f(x)(v)u}\\ &\leq&\sup\{\norm{g^\prime(t)-g^\prime(0)}:0\leq t\leq1\}+\oh(v)\Vert u\Vert \end{eqnarray*} wobei $\norm{\oh(u)}=\oh(u)$. Nun ist \begin{eqnarray*} g^\prime(t) &=&Df(x+tu+v)u-Df(x+tu)u\\ &=&(Df(x+tu+v)-Df(x))u-(Df(x+tu)-Df(x))u \end{eqnarray*} und damit ist nach \eqref{stheq1} aufgrund der Bilinearität von $D^2f(x)$: \begin{eqnarray*} \norm{g^\prime(t)-g^\prime(0)} &=&\norm{Df(x+tu+v)u-Df(x+tu)u-Df(x+v)u+Df(x)u}\\ &\leq&\norm{D^2f(x)(tu+v)u+Df(x)u-(D^2f(x)(tu)u+Df(x)u)-(D^2f(x)(v)u+Df(x)u)+Df(x)u}\\ &&+(\oh(tu+v)+\oh(tu)+\oh(v))\Vert u\Vert\\ &=&\norm{D^2f(x)(tu+v)u-D^2f(x)(tu)u-D^2f(x)(v)u} +(\oh(tu+v)+\oh(tu)+\oh(v))\Vert u\Vert\\ &=&(\oh(tu+v)+\oh(tu)+\oh(v))\Vert u\Vert \end{eqnarray*} Setzen wir also $\r(r)\colon=\sup\{\oh(u)/\Vert u\Vert:\Vert u\Vert\leq2r\}$, so folgt für alle $\Vert u\Vert,\Vert v\Vert\leq r$: $$ \norm{g(1)-g(0)-D^2f(x)(v)u} \leq3\r(r)(\Vert u\Vert+\Vert v\Vert)\Vert u\Vert $$ Da $g(1)-g(0)=f(x+u+v)-f(x+u)-f(x+v)+f(x)$ in $u$ und $v$ symmetrisch ist, erhalten wir nach Vertauschung von $u$ und $v$ die Behauptung. $\eofproof$
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Last modified: Wed Jul 10 11:29:30 CEST 2024