Achtung: Falls anstelle der Bedingung \eqref{afueq2} bloß $\norm{f^{(n)}(z)}\leq KC^nn!$ gilt, dann beträgt der Konvergenzradius der Taylor-Reihe von $f$ um $z$ zwar wiederum mindestens $1/C$, aber die durch diese Reihe definierte Funktion muß selbst auf belibig kleinen Umgebungen $U$ von $z$ mit $f$ nicht übereinstimmen; ferner braucht $f$ auf $U$ nicht analytisch zu sein:
Seien $f(x)=\sum a_k z^k$, $a_k\in X$, eine Potenzreihe mit dem Konvergenzradius $R_1$ und $g(z)=\sum_{k=0}^\infty\l_kz^k$, $\l_k\in\bK$, eine weitere Potenzreihe mit dem Konvergenzradius $R_2$. Dann folgt wiederum nach Fubini für alle $|z|\leq R_1\wedge R_2$: \begin{equation}\label{afueq3}\tag{AFU3} g(z)f(z) =\sum_{j=0}^\infty\l_jz^j\sum_{k=0}^\infty a_kz^k =\sum_{j,k=0}^\infty \l_ja_k z^{j+k} =\sum_{k=0}^\infty\Big(\sum_{j=0}^k\l_ja_{k-j}\Big)z^k~. \end{equation} Man nennt dies das Cauchy-Produkt der beiden Reihen. Sind $U,V$ offene Teilmengen von $\bK$, $g:V\rar X$ und $f:U\rar\bK$ analytisch mit $f(U)\sbe V$, so ist $g\circ f:U\rar X$ analytisch - der Beweis ist an dieser Stelle zwar einfach aber aufwendig, da man entweder alle Ableitungen von $g\circ f$ bestimmen oder eine Potenzreihe in eine Potenzreihe einsetzen muß (cf. e.g. wikipedia). Zieht man jedoch den Satz von Cauchy-Goursat heran, so muß man zumindest im komplexen Fall gar nichts mehr zeigen! Ähnlich verhält es sich mit dem Satz über implizite bzw. inverse Funktionen: er gilt auch für analytische Funktionen, d.h. z.B. für eine analytische Funktion $f:\O\rar\bK$ mit $f(z_0)=w_0$ und $f^\prime(z_0)\neq0$ ist $f^{-1}$ in einer Umgebung $V$ von $w_0$ analytisch. Wir benötigen dies im Beweis zu Proposition!Achtung: Es gilt i.A. weder $\Log\exp(z)=z$ noch $\Log(zw)=\Log(z)+\Log(w)$.
Die Kettenregel impliziert jedenfalls $\exp(\Log z)\Log^\prime(z)=1$, also: $\Log^\prime(z)=1/z$. Folglich unterscheiden sich zwei Logarithmen auf einem Gebiet $\O\sbe\C\sm\{0\}$ nur um eine Konstante.Bemerkung: Die rechte Seite besitzt eine (in $z$) analytische Fortsetzung für $z/p\notin\{0,-1,-2,\ldots\}$ und sie ist auch in $w$ analytisch für $w\notin\R_0^-$. Insbesondere gilt für $w=r+is$: $\lim_{r\dar0}\log(r+is)=\log|s|+i\sign(s)\pi/2$ und damit für z.B. $p=1$: $$ \lim_{r\dar0}\int_0^\infty t^{z-1}e^{-(r+is)t}\,dt =\G(z)\exp(-z(\log|s|+i\sign(s)\pi/2))~. $$ Dies kann man u.A. zur Bestimmung der (distributionellen) Fourier-Transformierten (cf. Abschnitt) von $t\mapsto|t|^{z-1}$ heranziehen (cf. e.g. Beispiel).
Nach Beispiel ist $$ \int_0^\infty t^{km-1}e^{-zt}\,dt =\frac{\G(1+km)}{z^{km}km} =\frac{\G(1+km)}{e^{i\pi m}km}\in\R $$ 2. Aus 1. folgt mit der Substitution $t=s^{1/k}$ für alle $m\in\N$: $$ 0=\int_0^\infty t^{km-1}e^{-xt}\sin(yt)\,dt =\int_0^\infty s^{m-1/k}e^{-xs^{1/k}}\sin(ys^{1/k})\frac1ks^{1/k-1}\,ds =\frac1k\int_0^\infty s^{m-1}e^{-xs^{1/k}}\sin(ys^{1/k})\,ds $$Bemerkung: Die Summe ist auch für (reelle) $z\in(0,1)$ definiert! Zeigen Sie, daß für alle $0< x < 1$ gilt: $\z(x) < 0$. Lösungsvorschlag.
Bemerkung: Anstelle der absoluten Summierbarkeit der Reihe $\sum\wh f(n)$ reicht die punktweise Konvergenz der Fourierreihe $c_1\sum_{n\in\Z}\wh f(n)e^{inx}$ gegen $F(x)$, was z.B. unter der Dini Bedingung zutrifft; dies ist jedoch eine Bedingung an $F$.
$dg(z)$ ist eine $\R$-lineare Abbildung von $\C$ in $\C$ aber i.A. keine $\C$-lineare Abbildung.
Konvention: Seien $x,y$ bzw. $z=x+iy$ die reellen bzw. komplexen Koordinaten von $U$, dann bezeichnen wir die Abbildungen $$ (x,y)\mapsto x\quad\mbox{bzw.}\quad (x,y)\mapsto y\quad\mbox{bzw.}\quad z\mapsto z\quad\mbox{bzw.}\quad z\mapsto\bar z $$ gleichfalls mit $x$ bzw. $y$ bzw. $z$ bzw. $\bar z$. Ist z.B. $F$ eine Funktion auf $U$, so ist eine Ausdruck wie $F=x^2-y$ durchaus korrekt, denn auf beiden Seiten stehen Funktionen, in unserem Fall die Funktion $(x,y)\mapsto x^2-y$. Da weiters $z$ bzw. $\bar z$ auch die reell differenzierbaren Abbildungen $z\mapsto z$ bzw. $z\mapsto\bar z$ bezeichnen, gilt z.B. $w=dz(z)(w)$ - in $dz$ bezeichnet $z$ die Funktion $z\mapsto z$ und in $dz(z)$ bezeichnet das zweite $z$ die Variable - und $\bar w=d\bar z(z)(w)$ und damit nach Proposition: \begin{equation}\label{rvceq3}\tag{RVC3} dg=\pa_{z}g\,dz+\pa_{\bar z}g\,d\bar z~. \end{equation} Will man das Differential von $g:V\rar\C$ in einem vorgegebenen Punkt aus $V$ ausdrücken, so bezeichnen wir diesen oft nicht mit $z$ sondern etwa mit $p$: $dg(p)$ ist dann eine $\R$-lineare Abbildung von $\C$ in $\C$.
Für alle $w\in\C$ ist $0=(P\,dz+Q\,d\bar z)(w)=Pw+Q\bar w$; für reelle $w$ folgt: $P+Q=0$ und für imaginäre $w$: $P-Q=0$, also $P=Q=0$. Wenn klar ist, in welchem Punkt $p\in V$ das Differential einer Funktion $g:V\rar\C$ zu nehmen ist, dann unterläßt man oft dessen Angabe: d.h. anstelle von $dg(p)(w)$ mit $p\in V$ und $w\in\C$ findet man oft nur $dg(w)$. Dies gilt insbesondere für die Funktionen $z$ und $\bar z$, denn weder $dz(p)(w)=w$ noch $d\bar z(p)(w)=\bar w$ hängen von $p$ ab! Ist weiters $f:U(\sbe\C)\rar V(\sbe\C)$ reell differenzierbar, so gilt: $f=z\circ f$ und $\bar f=\bar z\circ f$. Nach der Kettenregel und Beziehung \eqref{rvceq3} ist daher für jede reell differenzierbare Funktion $g:V\rar\C$: \begin{eqnarray*} d(g\circ f) &=&dg(f)\circ df =\pa_{z}g(f)\,dz\circ df +\pa_{\bar z}g(f)\,d\bar z\circ df\\ &=&\pa_{z}g(f)\,df+\pa_{\bar z}g(f)\,d\bar f\\ &=&\pa_{z}g(f)(\pa_{z}f\,dz+\pa_{\bar z}f\,d\bar z) +\pa_{\bar z}g(f)(\pa_{z}\bar f\,dz+\pa_{\bar z}\bar f\,d\bar z)\\ &=&\Big(\pa_{z}g(f)\pa_{z}f+\pa_{\bar z}g(f(z))\pa_{z}\bar f\Big)\,dz +\Big(\pa_{z}g(f)\pa_{\bar z}f+\pa_{\bar z}g(f)\pa_{\bar z}\bar f\Big)\,d\bar z \end{eqnarray*} Nach Beispiel lautet daher die Kettenregel mithilfe der Wirtinger Operatoren: \begin{equation}\label{rvceq4}\tag{RVC4} \pa_{z}(g\circ f) =\pa_{z}g(f)\pa_{z}f+ \pa_{\bar z}g(f)\pa_{z}\bar f,\quad \pa_{\bar z}(g\circ f)=\pa_{z}g(f)\pa_{\bar z}f+\pa_{\bar z}g(f)\pa_{\bar z}\bar f \end{equation} oder in Matrixnotation: $$ (\pa_{z}(g\circ f)\quad\pa_{\bar z}(g\circ f)) =(\pa_{z}g(f)\quad\pa_{\bar z}g(f)) \left(\begin{array}{cc} \pa_zf&\pa_{\bar z}f\\ \pa_{z}\bar f&\pa_{\bar z}\bar f \end{array}\right)~. $$ 1. Man erhält also eine zum reellen Fall völlig analoge Beziehung, wenn man erstens $z$ und $\bar z$ als unabhängige Variablen auffaßt und zweitens $f$ als eine Funktion mit zwei Komponenten, nämlich $f$ und $\bar f$.Konvention: Ist $f$ eine Abbildung einer offenen Teilmenge $\O$ von $\bK$ in einen reellen Banachraum $Y$, so verstehen wir unter der Ableitung $f^\prime(x)$ von $f$ in $x\in\O$ stets die reelle Ableitung. Ist $Y$ komplex, so verstehen wir unter der Ableitung $f^\prime(x)$ von $f$ in $x$ die komplexe Ableitung und bezeichnen mit $D^\R f(x)$ oder - falls $f$ komplexwertig ist - $df(x)$ die reellen Ableitung. Komplex differenzierbare Abbildungen nennt man auch holomorphe Abbildungen und reell differenzierbare Funktionen $f:\O\rar X$ mit $\pa_z f=0$ nennt man anti-holomorph.
Bemerkung: Sei $X$ der lineare Operator $(u_1,u_2)\mapsto(u_2\bar A,u_1A)$ und $V$ der Multiplikationsoperator $(u_1,u_2)\mapsto(Vu_1,Vu_2)$ mit glatten Funktionen $A:\TT^2\rar\C$ und $V:\TT^2\rar\R$, dann heißt $$ i\pa_t u=(D-X)^2u+Vu $$ die Pauli-Gleichung für ein Fermion auf $\TT^2$ in einem elektromagnetischen Feld mit dem Vektorpotential $(\Re A,\Im A)$ und dem Potential $V$, cf. e.g. wikipedia.
Bemerkung: Die Komplexifizierung eines beliebigen reellen Vektorraumes $E$ ist nicht so offensichtlich wie im obigen Fall - cf. wikipedia.
Bemerkung: Für alle $f\in L_p(\R^n)$, $1\leq p\leq\infty$, gilt (cf. e.g. wikipedia): \begin{equation}\label{baseq2}\tag{BAS2} Q_zf(x)=\frac{\G(\frac{n+1}2)z}{\pi^{\frac{n+1}2}} \int_{\R^n}\frac{f(y)}{(z^2+\norm{x-y}^2)^{\frac{n+1}2}}\,dy~. \end{equation}